Portrait Nina Zeese und Manuel Schoenherr

Die Abendsonne legt sich warm über die goldenen Felder und blitzt durch die Obstbäume wie glitzernde Funken. Nina Wolf und Manuel Schönherr sitzen an diesem Spätsommerabend zwischen heruntergefallenen Äpfeln auf einer vertrockneten Wiese und stimmen ein Lied auf der Gitarre an. Als akustischen Singer-Songwriter-Folk-Pop könnten man ihren Stil bezeichnen, wenn man sich festlegen müsste. Muss man aber nicht. Seit fast 15 Jahren stehen die beiden gemeinsam auf der Bühne. Sie sind zusammen aufgewachsen, teilen dieselbe Verwandtschaft und die Liebe zur Musik. In der Kindheit versuchen sie sich an ersten eigenen Kompositionen, schreiben Lieder für die Oma. Auf erste Konzerte im Kinderzimmer folgen Auftritte auf Musikschulbühnen und später öffentlich vor großem und kleinem Publikum.

Nina beginnt im frühen Teenageralter, eigene Lieder zu schreiben und solo damit aufzutreten. 2006 finden sich die beiden mit den Musikern Roland Moritz, Paul David und Frank Oesterle zusammen und treten als „Nina Wolf & band“ auf. Sie sind Teil des lokalen Bandprojekts „Best of Ludwigsburg – Old and New“ und machen dabei erste Studio-Erfahrungen bei Ralf Christian Mayer (Die Fantastischen Vier, Clueso). Dieser schlägt Nina für ein Filmprojekt vor, als die Produzenten Udo Rinklin (Die Happy) und Günter Illi (Filmmusik/Tatort) auf der Suche nach einer Sängerin sind. Für den Kinofilm „Liebe Mauer“ mit Felicitas Woll und Maxim Mehmet nehmen sie gemeinsam das Lied „Real Life“ auf.

Kurz darauf bittet Ex-Pur Mitglied Roland Bless Nina erstmals, ihn auf seiner Solotour als Support Act zu begleiten. Dort begegnet Nina dem Komponisten Uwe Metzler, der sie als Sängerin für sein Lied „Die Liebe bleibt“ auswählt. Es wird der Titelsong einer Benefiz-CD für die Opfer des Amoklaufs in Winnenden am 11. März 2009.

Nach diesen intensiven Jahren ist die Zeit reif für eine Veränderung. Nina und Manuel treten fortan als Duo auf, spielen hauptsächlich bei privaten Anlässen, wie Hochzeiten, Taufen und Geburtstagen. „Es ist wunderschön, Menschen bei solch persönlichen Momenten zu begleiten“, meint Nina. Trotzdem zieht es die beiden langsam zurück auf die öffentlichen Bühnen, auf denen sie mehr von ihren Eigenkompositionen zeigen dürfen und wo eine andere, aber ebenso intensive Atmosphäre entsteht. „Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und freuen uns darauf.“

Während die Sonne langsam hinter den fernen Baumwipfeln des Waldes verschwindet, erklingen die letzten sanft gezupften Töne der Gitarre. Sie klingen verträumt. Und erwartungsvoll.